Constanze Salchow

SJPP - Eine Kanzlei mit flexiblen Arbeitszeiten

Constanze Salchow berichtet über die Work-Life-Balance bei SJPP

Constanze Salchow ist gelernte Rechtsanwaltsfachangestellte und hat 2008 ihre Ausbildung in einer internationalen Großkanzlei erfolgreich absolviert. Danach arbeitete sie u.a. in der Rechtsabteilung eines großen internationalen Immobilien-Unternehmens und anderen mittelständischen Kanzleien. Seit 2012 ist sie als Office Managerin bei SJPP tätig. 

Frau Salchow, Sie sind schon seit vielen Jahren als Rechtsanwaltsfachangestellte in diversen Kanzleien tätig. Was ist eine Rechtsanwaltsfachangestellte und wie würden Sie Ihren Beruf beschreiben?

Wenn ich mir mein tägliches Arbeitsspektrum anschaue, denke ich gelegentlich, dass eine Rechtsanwaltsfachangestellte eine multitaskingfähige Alleskönnerin mit Superkräften sein sollte. So fühlt es sich zumindest manchmal an. Die Zeiten, in denen Rechtsanwaltsfachangestellte meist nur Kaffee gekocht, staubige Akten sortiert, Telefonate durchgestellt haben etc., sind lange vorbei. Heutzutage ist eine Rechtsanwaltsfachangestellte ein echter Allrounder. Man muss alles im Blick haben, sehr strukturiert und vorbereitet sein, immer einen Schritt – besser sogar zwei Schritte – vorausdenken und dabei stets einen kühlen Kopf bewahren. Der Beruf als Rechtsanwaltsfachanstellte ist extrem vielseitig und spannend – und man lernt auch (immer wieder) etwas für das eigene Leben dazu.

 

Zurzeit sind Sie bei Schmidt-Jortzig Petersen Penzlin Partnerschaft von Rechtsanwälten mbB angestellt. Wie sieht die Unternehmenskultur Ihrer Kanzlei aus und hat sich diese während Ihrer zehnjährigen Laufbahn verändert?  

Bei SJPP werden Punkte wie Wertschätzung und gegenseitiger Respekt von Anfang an groß geschrieben. Dabei ist es egal, ob es sich um die Partner, die Rechtsanwälte*innen, die Mitarbeiter*innen, Azubis, Praktikant*innen o.ä. handelt. Der Umgang miteinander ist immer offen, kollegial und unkompliziert – und der Spaß darf dabei auch nie zu kurz kommen. Strenge Hierarchien sucht man hier vergeblich. Während meiner SJPP-Laufbahn hat sich die Unternehmenskultur nicht wirklich verändert, da der Arbeitsalltag schon immer auf Augenhöhe stattfand und stattfindet. Jedes Teammitglied soll gern zur Arbeit kommen. Ich arbeite nun schon seit über 10 Jahren sehr gern bei SJPP. 

[...] individuelle Vereinbarungen zu Arbeitszeitmodellen [sind] bei uns jederzeit möglich.
Constanze Salchow

Viele Menschen achten heutzutage besonders darauf, was ein Arbeitgeber zum ausgewogenen Arbeits- und Privatleben der Mitarbeiter beiträgt. Wie ist Ihre Kanzlei diesbezüglich aufgestellt und wie definieren Sie Work-Life-Balance?

Es gibt immer Gründe – egal ob familiär, persönlich o.ä. –, warum eine Vollzeittätigkeit oder die Standardarbeitszeiten nicht passend für einen sind. Das hat SJPP bereits vor längerer Zeit erkannt. Daher sind individuelle Vereinbarungen zu Arbeitszeitmodellen bei uns jederzeit möglich. Ich denke, bei einer guten Work-Life-Balance bekommt man Arbeits- und Privatleben gut unter einen Hut. Dabei sind wir auch möglichst flexibel, was die Arbeitszeiten an den jeweiligen Tagen betrifft. Nicht immer ist es möglich, Punkt 08:00 Uhr im Büro auf der Matte zu stehen oder bis 18:00 Uhr am Schreibtisch zu sitzen. Das ist zum Glück bei SJPP alles recht unproblematisch machbar.

 

Wie gestaltet sich Ihr Arbeitsalltag und inwiefern finden Sie eine gute Balance zwischen Arbeits- und Privatleben?

Ich bin ein Early Bird und meist die Erste im Büro. Früh am Morgen, wenn noch niemand oder nicht so viele im Büro sind, kann ich erst einmal ungestört prüfen, was an dem Tag so anliegt und schon einmal die ersten Dinge vorbereiten. Ich fange gern früher an, da ich dann am Nachmittag und Abend einfach auch mehr Zeit für mich habe. An einem Tag in der Woche mache ich auch früher, gegen 14:00 Uhr, Feierabend. So habe ich immer einen Nachmittag in der Woche, den ich frei gestalten kann, um mich z.B. mit Freunden zu treffen, zur Familie zu fahren oder einfach auch mal Zeit für die wirklich wichtigen Dinge wie Friseurbesuche etc. zu haben.

 

Dass sich Rechtsanwaltsfachangestellte nach den Arbeitszeiten der Anwälte richten und es zu Überstunden kommen kann, ist mittlerweile bekannt. Wie geht Ihre Kanzlei mit Überstunden um und welche Möglichkeiten werden den Mitarbeitenden geboten, um diese wieder auszugleichen?

Bei uns hat jeder individuelle Arbeitszeitregelungen und das unabhängig von den Rechtsanwälten und Rechtsanwältinnen. Es wird darauf geachtet, dass die Arbeit innerhalb der normalen Arbeitszeit geschafft und erledigt wird. Natürlich kommt es auch mal zu Überstunden, besonders in stressigen Zeiten, aber das ist nicht die Regel. Angefallene Überstunden können ganz individuell abgebaut werden. Der/Die Eine macht dann mal länger Mittagspause, der/die Andere geht an einem Tag mal früher oder kommt später ins Büro etc. Das alles ist möglich und wird bei uns auch unkompliziert so gehandhabt.

[...] Home Office und mobiles Arbeiten gab es bei uns auch bereits vor der Corona-Pandemie.
Constanze Salchow

SJPP bietet Möglichkeiten zu individuellen Arbeitszeitmodellen, Home Office und zum mobilen Arbeiten an. Sind diese Maßnahmen erst durch die Corona-Pandemie entstanden oder waren diese Regelungen schon länger ein Teil der Unternehmenskultur?

Individuelle Arbeitszeitmodelle, Home Office und mobiles Arbeiten gab es bei uns auch bereits vor der Corona-Pandemie. Die Möglichkeit für Home Office wurde aber während der Corona-Pandemie intensiver genutzt. Wir haben festgestellt, dass das ebenso gut funktioniert, als wenn die Kollegen vor Ort im Büro sind. Wir haben während der Corona-Pandemie auch eine neue IT-Struktur inklusive der „digitalen Akte“ eingeführt. Damit ist das Arbeiten im Home Office bzw. mobiles Arbeiten noch komfortabler und einfacher geworden. Viele unserer Kollegen machen davon Gebrauch. Es funktioniert gut.

 

Sind die modernen Arbeitsmodelle mit Ihrer aktuellen Tätigkeit als Office Managerin vereinbar oder sind Ihre Aufgaben an ein fixes Arbeitsumfeld wie beispielsweise das Büro gebunden?

Meine Aufgaben als Office Managerin sind nicht fest an das Büro gebunden. Natürlich gibt es Tätigkeiten, die sich besser vor Ort erledigen lassen und angenehmer im direkten Kontakt sind als per Telefon oder Videocall. Ein Beispiel ist das Onboarding neuer Mitarbeiter*innen. Zudem gibt es diverse Tätigkeiten, die sich im Home Office sehr gut erledigen lassen, besonders, wenn man ungestört an einer Aufgabe arbeiten möchte.

 

Mit den reichlichen Angeboten an verschiedenen Arbeitsmodellen lassen sich Familie und Beruf gut miteinander vereinbaren. Was tut Ihr Arbeitgeber überdies, um Eltern zu unterstützen?

Fast jeder bei uns hat neben dem Laptop/PC im Büro am Arbeitsplatz auch einen Kanzlei-Laptop zu Hause. Wenn dann spontan das Kind krank oder die Kita geschlossen ist, ist es problemlos möglich, früh morgens zu entscheiden, dass man im Home Office arbeitet oder auch z.B., dass man erst ab dem Nachmittag im Home Office verfügbar ist, weil man vorher das (kranke) Kind betreut. Ich denke, diese Flexibilität erleichtert es den Eltern enorm, Familie und Beruf gut miteinander zu vereinbaren.

 

Aktuelle Stellenangebote bei SJPP

Trotz der vielen Möglichkeiten, von woanders aus zu arbeiten, sind viele auch mal froh im Büro zu sein. Wie würden Sie die Atmosphäre und interne Zusammenarbeit bei SJPP beschreiben?

Während der Hochzeit der Corona-Pandemie waren sehr viele Mitglieder unseres Teams im Büro, obwohl die Möglichkeit bestand, im Home Office zu arbeiten; ich denke, das sagt schon viel über die Atmosphäre bei uns aus, wenn die Kolleg*innen trotz der Pandemie gerne ins Büro kommen. 
Für eine gute und effiziente Zusammenarbeit ist ein regelmäßiger persönlicher Austausch und Kommunikation sehr wichtig. Deswegen finden bei uns auch wöchentliche Team-Meetings statt, in denen alle wichtigen Aufgaben für die bevorstehende(n) Woche(n) besprochen werden wie z.B. neue Projekte, Fristen, Teamevents etc.

 

Ein großes Anliegen Ihres Arbeitgebers ist es, den Spaß an der Arbeit nicht zu verlieren. Inwiefern spielen “Get-together”-Events in Ihrer Kanzlei eine Rolle und gibt es ein besonderes Ereignis, das Ihnen in Erinnerung geblieben ist?

Bei uns kommt es immer wieder zu hitzigen Duellen am Tischkicker, wobei es allerdings „nur“ um Ruhm und Ehre innerhalb der Kanzlei geht. Das ist immer sehr unterhaltsam mitanzusehen (und auch mitanzuhören). Abgesehen davon gibt es bei uns aber auch jährliche Events wie z.B. unseren Betriebsausflug oder unsere Weihnachtsfeier. Zudem finden immer wieder spontane kleinere Get-Together-Events bei uns statt wie z.B. gemeinsame Lunches im Team, kleine Umtrünke etc. Ein besonderes Ereignis war einer unserer Betriebsausflüge, bei dem wir in zwei Teams aus unterschiedlichen Materialien jeweils ein Floß gebaut haben. Es war sehr witzig mitanzusehen, wie einige aus dem Team plötzlich zu selbsternannten Ingenieuren mutiert sind und genau wussten, wie das Floß gebaut werden musste und auszusehen hat. Am Ende mussten beide Teams die Flöße ins Wasser lassen und wir sind gegeneinander angetreten. Untergegangen ist zum Glück keines der Flöße, aber das eine Team (leider nicht meins) hatte definitiv das bessere Floß gebaut und war beim Paddeln um ein Vielfaches schneller. Das war m.E. einer der besten/lustigsten Betriebsausflüge bei uns. 
 

Wie würde Ihrer Meinung nach eine optimale Work-Life-Balance für Rechtsanwaltsfachangestellte aussehen und was können Kanzleien dafür tun?

Eine Optimale Work-Life-Balance für Rechtsanwaltsfachangestellte fängt für mich damit an, dass sich die Rechtsanwaltsfachangestellten nicht strikt nach den Arbeitszeiten der Rechtsanwälte und Rechtsanwältinnen richten müssen. Sicherlich gibt es immer mal wieder Projekte/Mandate, bei denen das sinnvoll ist. Aber m.E. sollten die Arbeitszeiten möglichst so frei gestaltbar sein, dass es zu einem selbst passt und mit dem Privatleben vereinbar ist – egal ob jemand lieber früh oder spät mit der Arbeit beginnt. So individuell wie die Lebensumstände sind, so individuell gestaltbar sollten auch die Arbeitszeiten sein. Und wie bereits erwähnt, ist die Möglichkeit im Home Office zu arbeiten – auch unabhängig von Corona – mittlerweile ein wichtiger Punkt beim Thema Work-Life-Balance geworden. Meiner Meinung nach sollten Kanzleien dies auch mehr berücksichtigen und ermöglichen. 

 

Ihr Fazit:

In der heutigen Arbeitswelt ist Flexibilität noch wichtiger geworden, aber auch einfacher umzusetzen. Durch moderne Programme ist das Arbeiten noch komfortabler und dabei ist es egal, ob man im Büro oder zu Hause am Schreibtisch sitzt. 

 

Vielen Dank, Frau Salchow!

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