Eine lächelnde Frau in Büroumfeld

Veröffentlicht am 10.09.2024

Von der Auszubildenden zur Führungskraft

Serpen Gezgin von ​​GvW Graf von Westphalen im Interview

Serpen Gezgin arbeitet seit 20 Jahren bei GvW in Hamburg, inzwischen als lokale HR Managerin. GvW Graf von Westphalen ist eine mittelständische full-service Wirtschaftskanzlei mit rund 540 Mitarbeiter:innen an 6 nationalen und 4 internationalen Standorten. Auch nach so vielen Jahren und den stetigen Veränderungen ist es ihr immer noch eine große Freude, mit so vielen tollen Menschen – von der Aushilfskraft bis hin zum/zur Partner:in – in einem wirklich guten und lockeren Arbeitsumfeld zusammenzuarbeiten. Für ihre Kolleg:innen da zu sein, ist für Serpen Gezgin nicht nur ein Job, sondern eine Herzensangelegenheit.

Serpen Gezgin

Frau Gezgin, Sie sind seit 20 Jahren bei GvW in Hamburg. Wie sind Sie damals auf die Kanzlei aufmerksam geworden und was hat Sie letztendlich davon überzeugt, die Ausbildung als Rechtsanwaltsfachangestellte zu absolvieren?

Ich war seinerzeit sehr an einer Tätigkeit in einem juristischen Bereich interessiert, ohne unmittelbar nach dem Schulabschluss den Weg des Jura-Studiums einschlagen zu wollen. Bei meinen Internet-Recherchen bin ich häufig auf Kanzleien gestoßen, unter anderem auf GvW. Die Homepage sprach mich sehr an, sodass ich mich direkt bewarb. Nach dem Vorstellungsgespräch war ich auf Anhieb überzeugt, eine Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten zu absolvieren. Die Vorstellung zu lernen, wie man einen Assistenzbereich führt, organisiert und verwaltet, gefiel mir sehr gut.

 

Bis Mai 2015 waren Sie bei GvW als Rechtsanwaltsfachangestellte tätig. Wie sieht die tägliche Arbeit als ReFa in der Kanzlei aus? Was ist Ihnen von dieser Zeit besonders in Erinnerung geblieben?

Die tägliche Arbeit einer/eines Rechtsanwaltsfachangestellten besteht in der Regel darin, Fristabläufe zu prüfen und ggf. – je nach Schwierigkeit – Schriftstücke selbständig vorzubereiten, Reisen und Übernachtungen zu organisieren, Rechnungen zu erstellen, Termine zu koordinieren, unter anderem mit Mandant:innen und Gerichten/Behörden zu korrespondieren und Diktate zu schreiben. In Erinnerung geblieben sind mir die wirklich sehr langen Verfassungsbeschwerden (bis knapp 200 Seiten nach Diktat!) an das Bundesverfassungsgericht und insbesondere, dass mein damaliger langjähriger Vorgesetzter beim Korrekturlesen dieser Schriftstücke selbst doppelte Leerschritte bemerkte. ☺

Eine transparente Feedbackkultur ermöglicht es, gezielt und effizient positive Veränderungen zu bewirken. Davon profitieren nicht nur die einzelnen Mitarbeitenden, sondern auch die gesamte Kanzlei, die sich dadurch weiterentwickeln kann.
Serpen Gezgin

Wie ist Ihnen 2015 der Karriereschritt nach 10 Jahren als Rechtsanwaltsfachangestellte hin zur HR-Assistent vonstattengegangen?

Schon seit 2006 – noch während meiner Ausbildung – war ich nebenbei für die Betreuung der Nachwuchsjurist:innen zuständig, da mein damaliger Vorgesetzter diese Verantwortung übernommen hatte und wir diesen Bereich gemeinsam betreuten. Als er später seine Position zum Personalverantwortlichen Partner veränderte, unterstützte ich weiterhin die Betreuung der Nachwuchsjurist:innen, auch in Zusammenarbeit mit unserer damaligen Office Managerin. Bis 2015 wuchsen GvW und damit auch die Aufgaben im Personalbereich so stark, dass unsere Office Managerin eine Vollzeit-Unterstützung benötigte. Aufgrund meiner langjährigen Erfahrung in diesem Bereich erhielt ich das Angebot, vollständig in die HR-Abteilung zu wechseln.


Nachdem Sie 2023 einen weiteren Karriereschritt als HR Business Partnerin absolviert haben, sind Sie seit Anfang 2024 HR-Managerin bei GvW in Hamburg. Wie hat Sie die Kanzlei bei Ihrem Werdegang unterstützt? Wie wichtig ist offene Kommunikation bei der Karriereplanung?

Unterstützt wurde ich von zahlreichen Kolleg:innen, die mir mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung aus mir noch unbekannten Bereichen zur Seite standen. Zudem erhielt ich die Möglichkeit, an Schulungen und Fortbildungen teilzunehmen. Offene Kommunikation ist dabei nicht nur für die Karriereplanung von großer Bedeutung, sondern generell. Eine transparente Feedbackkultur ermöglicht es, gezielt und effizient positive Veränderungen zu bewirken. Davon profitieren nicht nur die einzelnen Mitarbeitenden, sondern auch die gesamte Kanzlei, die sich dadurch weiterentwickeln kann.


Stichwort Kommunikation: Wie würden Sie die Zusammenarbeit und das Miteinander bei GvW beschreiben?

GvW Hamburg hat viele langjährige loyale Mitarbeitende. Das ist meines Erachtens kein Zufall. Das Arbeitsklima und das Miteinander sind wirklich sehr positiv, locker und vertraut. Man kommt sehr gerne zur Arbeit. Wir lachen gemeinsam viel und haben zahlreiche tolle Events, ob offizielle oder auch durch einzelne Personen organisierte, wie beispielsweise Jubiläums- und Geburtstagsfeiern, Afterwork. Die Hierarchie ist flach und wir arbeiten auf Augenhöhe. Seit vielen Jahren entwickeln wir zudem konstant unser Benefitangebot weiter, nehmen unsere Mitarbeiter:innen und ihre Belange ernst, fördern gemeinsam unsere Kanzleikultur. 

Es gibt mir ein gutes Gefühl zu wissen, dass GVW so großen Wert darauflegt, sein Personal – auch Führungskräfte – bestmöglich zu unterstützen und weiterzubilden.
Serpen Gezgin

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag als HR-Managerin in der Kanzlei aus? Welche Vorteile bringt Ihre langjährige Erfahrung bei GvW mit sich?

Mein Arbeitsalltag ist sehr turbulent, anspruchsvoll, abwechslungsreich und spannend. Die langjährige Erfahrung bringt viele Vorteile mit sich, da ich die Personen, Bereiche und Historien kenne und weiß, wie man die Dinge einordnen kann. Viele Mitarbeiter:innen können ihre Themen offen und direkt ansprechen, weil man auf Augenhöhe kommuniziert und ein solides Vertrauensverhältnis aufgebaut hat.

Insbesondere für den Assistenzbereich ist es meines Erachtens eine Bereicherung, weil ich die Dezernatsarbeit bei GvW aus nächster Nähe kenne. Selbst an das Gefühl, als Auszubildende bei GvW anzufangen, kann ich mich noch sehr gut erinnern, so dass ich unseren neu eingestellten Auszubildenden aus eigener Erfahrung gut zusprechen kann. Auch durch die langjährige Betreuung der Nachwuchsjurist:innen habe ich zu vielen Personen, die heute Associates oder inzwischen sogar Partner:innen bei GvW sind, eine ganz andere – vertraute und gute – Bindung. Es macht einfach richtig Spaß!


Was würden Sie sagen: Welche Kompetenzen und Qualifikationen sind unabdingbar, um die eigene Weiterbildung und Förderung zu unterstützen? 

Um die eigene Weiterbildung und Förderung effektiv zu unterstützen, sind verschiedene Kompetenzen und Qualifikationen unabdingbar. Zunächst ist eine starke Selbstdisziplin und Eigenmotivation erforderlich, um kontinuierlich an der eigenen Entwicklung zu arbeiten. Kritisches Denken und die Fähigkeit zur Selbstreflexion sind ebenso wichtig, um die eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen und gezielt daran zu arbeiten. Darüber hinaus sind Lernbereitschaft und die Offenheit für neue Perspektiven und Wissen essenziell, um sich in einem sich ständig verändernden Umfeld weiterzuentwickeln. Schließlich sollten auch grundlegende digitale Kompetenzen und Kommunikationsfähigkeiten vorhanden sein, um die Lernressourcen effektiv nutzen und Netzwerke aufbauen zu können.
 

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten haben Sie durch GvW in Anspruch genommen, um das nötige Know How für die jeweilige Position zu erhalten?

Nach meiner Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten bei GVW habe ich relativ schnell in den HR-Bereich Fuß gefasst. Im Laufe der Jahre konnte ich umfangreiche Berufserfahrung sammeln und mich zur HR-Managerin weiterentwickeln. Seinerzeit musste ich vieles eigenständig erlernen, da die Weiterbildungsangebote noch nicht so vielfältig waren wie heute.

Jetzt, wo GVW ein so umfangreiches Angebot an Weiterbildungen und Führungskräftecoachings bietet, freue ich mich sehr darauf, diese Möglichkeiten zu nutzen. Es ist mir sehr wichtig, meine Rolle nicht nur auszufüllen, sondern sie mit Fachwissen und nach den neuesten Standards zu gestalten. Es gibt mir ein gutes Gefühl zu wissen, dass GVW so großen Wert darauflegt, sein Personal – auch Führungskräfte – bestmöglich zu unterstützen und weiterzubilden. Das Vertrauen, das mir dabei entgegengebracht wird, schätze ich sehr und sehe es als Ansporn, mich kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Entdecke offene Stellen bei GvW

Wie hat sich das Recruiting in den letzten Jahren in der Kanzleiwelt verändert? Wie können Sie in Ihrer Position und GvW als Kanzlei Nachwuchstalente fördern?

Das Recruiting ist aufgrund des aktuellen Arbeitnehmer:innenmarktes deutlich anspruchsvoller geworden. Es erfordert eine aktive und zeitintensive Suche nach geeigneten Talenten. Deshalb ist es umso wichtiger, für die Zufriedenheit und Bindung des bestehenden Personals zu sorgen. Positive Mundpropaganda im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis hat uns über die Jahre geholfen, viele neue Mitarbeitende zu gewinnen. Darüber hinaus ist es entscheidend, regelmäßig den Austausch mit den Kolleg:innen zu pflegen und offen zu kommunizieren, um mögliche bisher unbekannte Bedürfnisse nach bestimmten Förderungen frühzeitig zu erkennen und darauf einzugehen.


Ein kleiner Rückblick auf Ihren Werdegang - was möchten Sie jungen Berufsanfänger:innen, die noch ganz am Anfang Ihrer Karriere stehen, mit auf den Weg geben?

Bleibt immer offen, neugierig, authentisch, fair und kollegial. Sprecht Themen offen an, die Euch bewegen und bringt Eure Ideen ein. Jede einzelne Person kann viel bewegen und zur Entwicklung eines Unternehmens beitragen. Es ist schön und macht Spaß, sich selbst zu beobachten und seine persönliche und fachliche Entwicklung sowie Erfolge im Laufe der Jahre rückblickend festzustellen. Sucht Euch unbedingt einen Bereich, in dem Ihr mit Leidenschaft arbeitet und Ihr Euch morgens freut, zur Arbeit zu gehen.

 

Ihr Fazit?

Es kann immer mal die eine oder andere Schwierigkeit geben. An jeder Erfahrung wächst man und sollte daher nie aufgeben! Das große Ganze sowie das persönliche Ziel sollte meines Erachtens immer im Fokus stehen. Seid mutig, bleibt Euch und Euren Werten immer treu und schaut, mit welchen Arbeitgeber:innen Eure Werte vereinbar sind.


Vielen Dank, Frau Gezgin!